top of page

News & Publikationen

Bundesrat gefährdet die Energiewende

Mit seinem heutigen Beschluss, die Berechnung des WACC im Strombereich anzupassen, entzieht der Bundesrat den Verteilnetzbetreibern dringend notwendiges Investitionskapital, das für den Netzausbau benötigt wird. Damit gefährdet der Bundesrat die Energiewende, denn die Energiewende ist eigentlich eine Netzwende.


Für das Kapital, das Verteilnetzbetreiber jährlich für den Betrieb und Unterhalt der Stromnetze sowie in den Netzausbau investieren, erhalten sie eine Verzinsung. Der Bundesrat hat nun ent-schieden, den Kapitalkostensatz, den sogenannten WACC (Weighted Average Cost of Capital), neu zu berechnen und ihn deutlich zu senken. Dies soll die Stromverbraucher ab 2026 um 124 Millionen Franken entlasten.


Der Bundesrat blendet dabei aber völlig aus, dass die durch Parlament und Volk beschlossene Energiewende eine eigentliche «Netzwende» ist. Die Netzinfrastruktur benötigt aufgrund der zu-nehmend dezentralen Produktion in den kommenden Jahren und Jahrzehnten eine massive Erneuerung. Eine Senkung des WACC ist deshalb völlig verfehlt, weil dadurch den Verteilnetzbetreibern dringend notwendige Mittel entzogen werden und damit nicht nur die geforderte Energie- und Klimastrategie gefährdet ist, sondern vor allem auch die Versorgungssicherheit.


Investitionen in die Energieinfrastruktur sind in der Regel langfristig (bis zu 80 Jahre) ausgelegt. Dieser Zeithorizont erfordert eine stabile und angemessene Kapitalrendite, damit die entsprechenden Investitionen in die Netzinfrastruktur getätigt werden. Die Anpassung des WACC aufgrund einer ausserordentlichen Tiefzinsphase ist kurzsichtig und wird der Komplexität und dem Investitionshorizont der Netzinfrastruktur in keiner Weise gerecht. Diese politisch motivierte Entscheidung löst eine Planungsunsicherheit für die Energieversorger, aber auch für die Fremdkapitalgeber aus, womit Finanzierungen des Netzausbaus ausbleiben könnten.




Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
bottom of page