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Verteilnetzbetreiber-Branche beschäftigt sich mit dem Mantelerlass

Der Dachverband Schweizer Verteilnetzbetreiber hat am Freitag, 3. November 2023 zum 17. Mal das jährlich stattfindende DSV-Forum durchgeführt. Über 100 Personen aus der Branche haben die Ausführungen der Referenten zum «Mantelerlass» mitverfolgt und verschiedene Umsetzungsfragen diskutiert. Es bleibt die ernüchternde Erkenntnis, dass sehr viel neue Bürokratie auf die Verteilnetzbetreiber zukommt.


Beat Gassmann, Präsident des Dachverbands Schweizer Verteilnetzbetreiber (DSV) und Geschäftsführer der Industrielle Betriebe Kloten AG (ibk), konnte am 17. DSV-Forum im Kursaal Bern über 100 Personen aus der Branche begrüssen. An diesem jährlichen Treffen versammeln sich vorwiegend Betriebs- und Werkleiter von kleinen und mittel-grossen Elektrizitätsversorgungsunternehmen.


Einleitend legte Prof. Lino Guzzella, ehem. Professor und Rektor der ETH Zürich, den Blick auf die allgemeine Situation der Energieversorgung in der Schweiz und verwies dabei insbesondere darauf, dass der jährliche Strombedarf in der Schweiz bis ins Jahr 2050 von 60 TWh auf rund 90 TWh ansteigen werde. Unter diesem Aspekt seien Denkverbote schlecht, denn die drohende Winterlücke alleine mit dem Ausbau von erneuerbaren Energien decken zu wollen, sei enorm herausfordernd und kaum bezahlbar.


In der Folge mahnte Dr. Raimund Rodewald, Geschäftsführer Stiftung Landschaftsschutz Schweiz, dass ein massiver Ausbau von erneuerbaren Energien nicht zu Lasten des Landschaftsschutzes gehen dürfe. Er beurteilt den Mantelerlass daher als «zwiespältig» und sieht die alpinen Freiflächen-PV-Anlagen kritisch.


Netzkosten werden stark ansteigen

Elektrizität ist ein wichtiger Kosten- und Wettbewerbsfaktor für die Schweizer Tech-Industrie. Wettbewerbsfähige Stromkosten seien deshalb für die Mitglieder von Swissmem zentral, so Philipp Bregy, Ressortleiter Energie Swissmem, am DSV-Forum. Swissmem sieht deshalb die stark steigenden Stromkosten kritisch und zwar auch die steigenden Kosten für die Netznutzung.


Für Nationalrat Michael Götte, Präsident des Elektrizitätsverbands St. Gallen-Appenzell, schliesslich ist der massive Zubau von PV-Anlagen mit enormen Auswirkungen auf die Verteilnetze verbunden. Die Investitionen in die Verteilnetze würden in den kommenden Jahren grosse Ausmasse annehmen, gleichzeitig habe der Gesetzgeber mit dem Mantelerlass zahlreiche Vergünstigungen vom Netzentgelt für bestimmte Kundengruppen beschlossen. Wie diese Investitionen finanziert werden sollten, bleibt eine der grossen Herausforderungen für die gesamte Branche.


Viele Umsetzungsfragen

Zum Schluss des Tages wagte sich Dr. Andreas Beer, Co-Geschäftsführer Verein Smart Grid Schweiz, an verschiedene Umsetzungsfragen aus dem Mantelerlass: So bspw. die Rückerstattung von Netznutzungsentgelt für Speicher mit Endverbrauch. Es stellt sich nämlich zu jedem Zeitpunkt die Frage, ob der Bezug von Strom gerade aus dem Netz erfolgt oder aus dem Speicher bzw. ob die Rücklieferung ins Netz aus der PV-Anlage oder dem Speicher stammt.


Es wird sich weisen, ob die neuen Bestimmungen im Mantelerlass mit Bezug zum Netz tatsächlich die gewünschte Wirkung bringen werden.


Für weitere Auskünfte:

Jeanine Glarner, Geschäftsführerin, 062 824 94 94


2023-11-06 17. DSV-Forum
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